Thomas Felder
Thomas Felder spielt am 29.9.13 um 15:30 Uhr
im Schaffwerk, Gönninger Straße 112 in Pfullingen
Manche nennen ihn den »Schwäbischen Bob Dylan«. Der Liedermacher Thomas Felder gilt als Inbegriff eines Schwäbischen Dichtersängers, er singt aber auch Deutsch und Englisch. Über vier Jahrzehnte hat sich sein künstlerisches Profil vom Liedermacher Dylan’scher Prägung in ein absolut eigenständiges, vulkanartiges Urgestein verwandelt – heiß brodelnd und zeitweise hochexplosiv, dann wieder lyrisch-poetisch, immer auf der Höhe der Zeit. Schwäbisch aus seinem Mund ist Musik ohne Grenzen. Mit seinem vierzehnten Album »40 liederliche Jahre« stand er wieder einmal in guter Gesellschaft beim Preis der Deutschen Schallplattenkritik. Sein fünfzehntes Album »von wegen« wurde in der Lieder-Bestenliste zur CD des Monats Juli 2013 gekürt.
Letztes Jahr wurde ihm die höchste Auszeichnung zuteil, die ein schwäbischer Liedermacher bekommen kann, der Sebastian-Blau-Preis. Fünfzig KollegInnen, darunter die bekanntesten Stars der Szene hatten sich per CD/DVD beworben. Am Ende zählte die Bühnenpräsenz. In der Laudatio hieß es: »Thomas Felder hat das Potenzial des Liedermachers immer weiter verschoben. Er schreibt nicht zum Xten Mal ein Liedchen, sondern zeigt, wohin es auch weiter gehen kann. Er lotet Grenzen aus und überschreitet sie. Nur wenn wir Grenzen hinter uns lassen, kommen wir in der Gegenwart an. Felder ist bepackt mit einer Sprachsouveränität der besonderen Klasse, die Musik nimmt er so ernst wie seine Ansagen und alles lebt auf den Punkt. Schwäbische Liedermacherei bekommt so etwas übergeordnetes Künstlerisches. Es geht hier um eine Kultur, die die Region weiter bringt.«
Thomas Felder hat sie schon weit gebracht. Von internationalen Kulturinstituten wurde er bis nach Chile engagiert, und er gastierte bei großen Festivals wie Rudolstadt, Nürnberg, Burg Waldeck, wo er drei Jahre lang die Lieder-Werkstatt leitete. Seinen Namen findet man im Biographischen Lexikon der Weltmusik wie in Schul- und Volksliederbüchern. Als Eulenspiegel unserer Tage jongliert er mit der Sprache auf der Suche nach Hintersinn – ernst und heiter, mit Witz und Ironie. Seine Lieder atmen spirituell-bildreiche Poesie, die Staunen macht, aber auch Luft lässt für eigene Interpretation. Neben Gitarre, Mundharmonika und Klavier fetzt er rasende Läufe aus der Drehleier, bezaubert mit dem exotischen Bambus-Sax und verwebt Musik&Wort auf seinem Hauptinstrument, der Stimme, in meisterhafter Artikulation zu einem Gesamtkunstwerk.
Gerd Schinkel vom WDR über Thomas Felder: »Die künstlerische Kraft dieses süddeutschen Dichter/Sängers ist so kompakt, dass sich niemand seiner Faszination entziehen kann. Und wer sich ihr nicht aussetzt, verpasst etwas. Er kann beides locker mit links: Die Lachbedürfnisse befriedigen und so zur Entspannung beitragen, die den Ernst des Alltags vergessen lässt. Und gleich darauf genau da packen und durchschütteln, wo es weh tut, wo das Gewissen sitzt und grummelt, weil jemand klarer Position bezieht, als man selbst. Er ist humorig, aber nicht plump und nie brachial, weder im Witz, noch in seiner Unerbittlichkeit, seinen Zuhörern und -schauern den Spiegel vorzuhalten.«